Niederbayern ist stabil. Das ist keine so schlechte Nachricht in einer Welt, die zunehmend von Krisen und zerfallenden internationalen Strukturen geprägt scheint, von brutaler Machtpolitik und ungehemmten persönlichen Interessen.
Niederbayern stemmt sich gegen schwierige Rahmenbedingungen – mit einigem Erfolg: Die Arbeitslosigkeit ist immer noch niedrig, unsere Wirtschaft zeigt sich trotz zunehmender Rückschläge leistungsfähig und eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung unterstützt sowohl bestehende Unternehmen als auch innovative Neugründungen.
Auch 2025 konnte die Regierung von Niederbayern Investitionen von rund 250 Millionen Euro begleiten. Unsere Region ist weiter der sicherste Regierungsbezirk im sichersten Bundesland. Die Migrationswende ist in Niederbayern angekommen. Ende 2025 sind fast 30 Prozent weniger Menschen in staatlichen Unterkünften untergebracht als noch ein Jahr zuvor. Das entlastet Kommunen und Verwaltung und schafft wieder mehr Handlungsspielräume vor Ort. Getragen wird all dies von einem außergewöhnlich starken Ehrenamt, das in unseren Städten und Gemeinden unverzichtbare Arbeit leistet und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Diese Erfolge sind eine große Leistung. Sie zeigen: Niederbayern hat Substanz und funktioniert. Doch: Stabilität allein reicht auf Dauer nicht. Stabilität allein ist noch kein Zukunftsversprechen. Und auch Stabilität bröckelt ohne Erneuerung.
Die Herausforderungen der kommenden Jahre – vom demografischen Wandel und der sozialen Sicherung über die Transformation von Wirtschaft und Arbeitswelt bis hin zu Klimaschutz und Digitalisierung – verlangen mehr als Verwaltung von Bestehendem. Sie verlangen Gestaltung. Nicht nur Festhalten am Bisherigen, sondern Schaffen von Neuem. Das gilt für die Wirtschaft, aber nicht nur. Dafür brauchen wir nach drei Jahren ohne Wachstum dringend die Wirkung von Reformen auf Bundesebene, für die wir uns einsetzen. Aber wir müssen immer wieder auch selbst unsere Hausaufgaben machen. Niederbayern bringt beste Voraussetzungen mit. Das inzwischen sprichwörtliche „Niederbayern-Tempo“, das unserer Region von Wirtschaft und Politik mit Blick auf die Ansiedlung des neuen BMW-Werks attestiert wird, muss uns zugleich Ansporn und Verpflichtung sein – jeden Tag: Entscheidungen zügig, verlässlich, praxisnah und rechtssicher zu treffen – im Sinne der Menschen und der Unternehmen in unserer Region. Dazu brauchen wir eine leistungsfähige Verwaltung, die zielorientiert handeln kann und nicht überbordende Vorschriften abarbeiten muss. Der Freistaat Bayern hat in seinen Modernisierungsgesetzen deutliche Signale gesetzt. Berlin und Brüssel sollten folgen.
Niederbayern muss ein starker Lebens- und Wirtschaftsraum sein, der Tradition und Fortschritt auf besondere Weise verbindet. Das ist unsere Identität und unsere Chance für die Zukunft. Erfolgreiche Unternehmen, starke Bildungseinrichtungen und eine moderne Infrastruktur sollen Hand in Hand gehen mit einem lebendigen Vereinswesen, tief verwurzelten Werten und einer hohen Lebensqualität. Dieser Zusammenhalt macht unsere Heimat widerstandsfähig – auch und gerade in Zeiten des Wandels. Mein besonderer Dank gilt allen, die sich haupt- oder ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kommunen, Behörden, Schulen und Kitas, den Einsatzkräften von Feuerwehren, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen sowie den vielen Ehrenamtlichen in Vereinen, Kirchen und Initiativen. Wo Menschen ihre Zeit und Kraft anderen schenken, entsteht Vertrauen – und dieses Vertrauen ist das Fundament unseres Miteinanders.
2026 stehen Kommunalwahlen an. Sie sind ein zentraler Pfeiler unserer demokratischen Ordnung und von besonderer Bedeutung für unsere Heimat. Es ist eben nicht egal, wer in unseren Kommunen Verantwortung trägt. Ganz im Gegenteil, das ist eine entscheidende Zukunftsfrage. Nutzen Sie Ihr Wahlrecht konstruktiv. Setzen Sie mit Ihrer Stimme ein klares Zeichen für die Demokratie, für Qualität und das gemeinsame Anpacken der Zukunft. Wenn wir unsere Stärken nutzen – Verlässlichkeit, Fleiß, Innovationskraft und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen –, kann Niederbayern den Wandel nicht nur bewältigen, sondern aktiv gestalten. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Region für kommende Generationen lebenswert bleibt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest, erholsame Tage zum Jahreswechsel und ein gesundes, zuversichtliches und erfolgreiches neues Jahr. Möge 2026 ein Jahr der Gemeinschaft, des Respekts und der guten Entscheidungen für unsere Heimat Niederbayern werden.
Foto: Haselbeck priv.